Zombiegeschichte mal anders

Den Film sah ich vor dem Buch, ich muss gestehen, auch wenn er mir gefallen hat, so fehlte mir etwas beim Schauen, daher war ich gespannt, ob das Buch diesen Fehler ausbügeln konnte.
Zum Inhalt: R ist ein Zombie, er stöhnt und läuft Stunde um Stunde in seinem Zuhause, einem riesigen Flughafen, herum. Sein bester Freund M ist ebenfalls ein Zombie, genauso wie die anderen Flughafenbewohner. Abwechslung bekommen sie nur, wenn sie mal auf Jagd gehen. Bei einer solchen begeht R den Fehler das Hirn eines jungen Mannes zu fressen, woraufhin er sich in dessen Freundin Julie verliebt.
Das klang mal nach einer etwas anderen Lektüre. Ich liebe Zombiefilme und Dystopien. Sie sind vieles, aber selten roamtisch, daher war ich ziemlich gespannt auf das Buch.
R ist ein Zombie und weiß das auch. Die Dinge die er tun muss, Menschen fressen, findet er nicht besonders prickelnd, aber sein Körper/Trieb verlangt danach. Er macht sich viele Gedanken über seine Vergangenheit, die einfach nciht mehr existiert, was er weiß, sein Name begann mal mit einem R, und er muss anhand seiner Kleidung ein Geschäftsmamnn gewesen sein, aber das ist auch alles.
Neben dem Zombies im Hangar gibt es die Skellete, zu diesen Wesen werden sie. Ich interpretierte es so, dass dieser Zustand das endgültige Aus des menschlichen Kerns ist. Hat ein Zombie sich in ein Skellet verwandet, so ist es endgültig. Auch werden diese Skelette als eine Art Glaubensgemeinschaft dargestellt, was im Film nicht so war. Dies wird dadurch deutlich, als R mit einer Zombiefrau zu ihnen geht und von ihnen quasi verheiratet wird. Als pflichtbewusste Zombies bekommen sie sogar Kinderzombies, um denen sie sich kümmern müssen. Das klingt komisch, aber es fügt sich alles zusammen und stört nciht im geringsten die romantische Seite zu Julie.
Von den Charakteren her muss ich sagen, das Buch ist eindeutig besser als der Film. Alle Charaktere sind hier sehr vielschichtig, besonders Julie. Im Film wurde sie als perfekte Blondine dargestellt, im Buch erfährt man, ihre Kindheit war nicht leicht. Sie experimentierte mit Alkohol und Drogen, machte sogar früh sexuelle Erfahrungen und trägt die Erinnerungen an diese Zeit als Ritznarben an ihren Armen.
R kommt im Film wie im Buch rüber, aber es wird ja auch aus seiner Sicht berichtet. Am besten fand ich, mehr über Julies verstorbenem Freund Perry zu erfahren. Da R sein Gehirn gefressen hat, scheint im ganzen Bücher über ein Teil von Perry in ihm zu sein. R wird von Erinnerugnen heimgesucht und führt auch kontroverse Gespräche mit dem Verstorbenen. Es kam mir auch manchmal so vor, als hätte R sich nur deshalb in Julie verliebt, weil Perry nun ein Teil von ihm ist. Allerdings wurde die Bindung der beiden so herzlich und romantisch dargestellt, dass ich ihm alles abgenommen habe.
Etwas unglaubwürdig fand ich nur die Art, wie die Zombies geheilt wurden. Ich konnte es nciht einordnen, war es der Glaube, ein Wunder? Ich weiß es immer noch nicht, daher gibt es einen halben Stern Abzug.
Aber was am besten ist, das Buch weist Abweichungen vom Film, was ich interessant fand, denn so erschien es mir fast wie eine neue Version, die mir unbekannt ist.
Von mir gibt bekommt die Geschichte eine Empfehlung und 4,5/5 Sterne