Die Belgariad-Saga von David Eddings

Da es eine Weile zurückliegt, seit ich mit Band eins angefangen habe, bewerte ich die Reihe als Ganzes. Um Spoiler für diejenigen zu vermeiden, die gerade am Anfang der Reihe sind, rezensiere ich das letzte Buch der Belgariad-Saga.
Worum geht es:
Der junge Garion wächst friedlich mit seiner Tante Pol auf Faldors Farm auf. Ab und zu bekommen sie Besuch von einem Wanderer, den seine Tante Wolf nennt, doch noch sieht er das Leben durch Kinderaugen.
Seine Kindheit ist, wie eine Kindheit sein sollte. Man macht Blödsinn, man bekommt Ärger. Aber vor allem wird man sich nach und nach bewusst, dass etwas in Garions einfachem Leben nicht so ist wie es scheint, denn eine Prophezeiung wartet darauf erfüllt zu werden und sie hat ihre Arme fest und dem Jungen geschlungen. Fast willenlos müssen er, Polgara, der alte Wolf, der sich später als der uralte Zauber Belgarath darstellt und der Schmied Durnik, das vertraute Heim verlassen. Ihr Ziel ist es, einen gestohlenen Stein zurück zu holen, mit dem der dunkle Gott Torak endgültig sein Ende finden soll.
(Natürlich ist nicht alles aus fünf Bänden hier aufgelistet, aber darum geht es im Grobem)
Meine Meinung:
Ich war ungefähr sechszehn, als ich die Serie gelesen habe. Damals war ich begeistert und reihte diese Bücher ohne zu zögern meinen Lieblingsbüchern ein.
Heute, nach achtzehn Jahren, stehe ich dem Werk doch kritischer gegenüber und kann einfach nicht 5 Sterne dafür geben, was ich als Teenager zweifellos getan hätte.
Es liegt nicht an den Charakteren, der Geschichte, oder dem Schreibstil, denn diese sind großartig. Polgara ist eine tolle, starke Frau. Ich fand es immer amüsamt, mit welch fester Hand sie ihre Begleiter im Zaum hielt.
Garion, als der Hauptprotagonist, stellte sich die ganze Zeit über glaubwürdig dar. Die Sicht aus den Augen eines Kindes, das allmählich erwachsen wird, macht die Geschichte einmalig.
Der alte Wolf mit seinen manchmal recht derben Manieren hielt sich kurze Zeit zurück, doch nach und nach wird der Leser sanft in die richtige Richtung gewiesen und man erkennt, wie kompliziert der Charakter hinter dem einfachen Wanderer doch ist.
Einzig allein Durnik hat mich zu Beginn enttäusch. Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, warum er überhaupt in der Geschcihte war. Das einzige was der Leser über ihn erfährt ist, dass er ein überaus anständiger Mann sei (wurde von Polgara betont) Auch hatte Durnik in dem Großteil der Geschichte leider keine andere Aufgabe, als einen geeigneten Lagerplaz zu suchen... In Ordnung, den einen oder anderen Kampf hat er schon ausgefochten, aber er war die meiste Zeit dieser Reihe ziemlich blass.
Sehr gefallen hat mir der drasnische Spion Silk, der später dazustieß. Seine Wandlungsfähigkeiten und sein Verhalten, brachten mich öfters zum Schmunzenl. Auch bei ihm merkte man im Verlauf der Geschichte, das hinter dem gerissenen Mann, Spion, Händler, ein ernster Charakter liegt, der durch diese Eigenschaften getarnt werden soll.
Etwas dürftig stellte sich die Aufgabe der Helden heraus. Vielleicht muss man sich aber auch ganz und gar darauf einlassen können. Die Prophezeiung muss erfüllt werden und es gibt bestimmte Kriterien die man einhalten muss, damit sie sich erfüllt. Dadurch hatte ich das Gefühl, dass die Charaktere wie Marionetten durch großartige Reiche gelenkt werden, die wirklich ausführlich beschrieben wurden.
Jetzt, nach so vielen Jahren, wo ich Herr der Ringe gelesen habe und auch den Film kenne, muss ich sagen, dass sich einiges gleicht. In der ganzen Geschichte über verspürte ich diesen Wiedererkennungswert, sei es der unschuldige Junge, der auszieht um eine tödliche Bedrohung auszumerzen, der alte Mann als Begleiter auf dieser Reise, oder viele der Kreaturen, die in der Geschichte auftauchen. Aus diesem Grund ziehe ich einen Stern ab. Nichtsdestotroz lege ich diese Reihe jedem ans Herz. Man lernt viele wunderbar entworfene Charaktere kennen und taucht in eine fantastische Welt ein.
Daher gibt es von mir 4 Sterne.
Liebe Grüße, Christina