Demor - Einfach großartig!

Demor - Einfach bösartig - Nicholas Vega

Klapptext (Quelle: Amazon):

 


100% Bosheit, der Rest Knochen: Als Oberfiesling hat es Lord Demor nicht leicht. Sechshundert Jahre und nie konnte er einen Helden töten. Schuld sind die Gesetze der Fantasie, in denen niedergeschrieben ist, dass das Gute stets triumphiert. Dabei gäbe sich Demor bereits mit der Weltherrschaft zufrieden. Was tun? Genau! Die Geschichte muss neu geschrieben werden. Gemeinsam mit dem kopflosen Reiter, der Eisernen Jungfrau und einem tollpatschigen Ork rückt er Erzfeind Gabriel Syxpak auf den Blechpanzer, denn der strahlende Recke kennt das Versteck der Gesetze.

Eine phantastische Geschichte für heitere bis bewölkte Stimmung, von epischem Ausmaß und mit vier Bösewichten, die man einfach gut finden muss.

 

 

Als Mutter eines Kleinkindes nahm es doch etwas Zeit in Anspruch, sonst hätte ich das e-book in einem Rutsch durchgelesen, so fasziniert war ich von der Geschichte des Antagonisten Demor. Der Schreibstil ist etwas hochtrabend und altmodisch, aber passt vollkommen zu der Geschichte, die ich persönlich dem Genre High Fantasy zuordnen würde.

 

In diesem Buch geht es um den Nekromanten Demor, der zwar nicht endgültig vernichtet aber jedes Mal besiegt werden kann und zwar nur, weil das Gesetz der Welt Fantastika besagt, dass das Gute immer über das Böse triumphiert. Das kann ein Bösewicht wie Demor natürlich nicht auf sich sitzen lassen. Als er erneut von seinem Todfeind Gabriel Syxpak (^.^) besiegt wird, beschließt er,  die Regeln von Fantastika zu ändern und den mysteriösen Erzähler aufzusuchen.

So viel zum Inhalt, dem man dem Klapptext entnehmen konnte. Ich wusste nicht ob meine Erwartungen erfüllt werden würden. Aus der Sicht eines Bösewichten zu schreiben stelle ich mir nicht leicht vor, besonders in einer Zeit in der Vampire glitzern und sich in holde Jungfern verlieben. Das war meine Befürchtung, aber mitnichten, Demor blieb ein ausgewachsener Antagonist. Auf seinem Weg zum Erzählter trifft er interessante Charaktere. Diese möchte ich hier kurz vorstellen, ohne zu viel von der Geschichte zu verraten.

 

Demor ist ein Nekromant, auch ein Lich gennant. Obwohl er sehr mächtig ist, so wird er immer wieder von den Guten besiegt. Einzig alleine einer Krone, die mit seinem Schädel verwachsen ist, verdankt er es, immer wieder ins Leben zurück zu kehren.

 

Bult, ein verstoßener einäugiger Ork ist der erste von Demors Gefährten. Ich muss zugeben, mit Orks bin ich nicht besonders dicke, vor allem, weil ich noch nie Bücher über sie gelesen habe. Bult hingegen fand ich super. Der grüne Kerl kaut bei großem Hunger auf Kieselsteinen und hat das Glück (oder das Pech) Demors Schüler zu werden. Außerdem beschwert er sich die ganze Zeit über einen Kobold, der nichts anderes zu tun hat, als dem Ork das Leben schwer zu machen.

 

Unterwegs begegnen sie dem zweiten Gefährten, dem kopflosen Reiter, ebenfalls bekannt als Schrecken der Menschheit. Als jener von Demors Plan erfährt den Erzähler aufzusuchen und der Ära der Helden ein Ende zu bereiten, entscheidet er sich, dem Lich beizustehen.

 

 Da Demor die Jahrhunderte in seinem Tempel verbracht hatte, wird dringend eine Karte benötigt die ihn zu seinem Erzfeind Syxpak führt, der als Einziger den Wohnort des Erzählers kennt. Folglich kehren sie in einer größeren Stadt ein. In dieser begegnen sie Dalir, dem Kind eines Dämons und einer Elfe. Dalir ist sehr spitzzüngig und vermittelt dem Leser sofort, dass sie alleine auf sich aufpassen kann. Nichtsdestotrotz schließt sie sich Demors Gruppe an.

 

Die Geschichte an sich ist spannend zu lesen und die Charaktere interessant. Es gibt einige bewusst eingefügte Parallelen zu anderen Büchern wie zum Beispiel, dass Demor auch Der-der-genannt-werden-darf genannt wird, oder eine Szene, in der sie durch ein Tor treten müssen und sagen: Tritt ein, Feind.  Jeder der Harry Potter und Herr der Ringe gelesen hat, wird bei diesen Vergleichen schmunzeln. Sie wirkten nie übertrieben, sondern passten genau da rein. Auch fand ich den Schreibstil des Autors einfach nur großartig und über das Lektorat gab es ncihts zu meckern. Ich habe vielleicht ein oder zwei Fehlerchen entdeckt, aber selbst großen Verlagen entgehen noch schlimmere.

Das lesen dieses e-books machte einfach nur Spaß und ich bedauere, dass es keine Print-Ausgabe zu kaufen gibt, denn das Cover alleine hätte mich zum Kauf verlockt.

In diese Sinne kann ich Demor einfach nur weiterempfehlen.

 

 

Nachtrag: Bei Demor gibt es ein Printbuch, ich hatte das mit dem zweiten Buch des Autors verwechselt, für das es keine Printversion gibt. Demor steht seit gestern stolz und signiert in meinem Regal =)